Download Joseph Goebbels: Biographie, by Peter Longerich
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Joseph Goebbels: Biographie, by Peter Longerich
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Über den Autor und weitere Mitwirkende
Peter Longerich, geboren 1955, ist Professor für Neuere und neueste deutsche Geschichte und Direktor des Research Centre for the Holocaust and Twentieth-Century History am Royal Holloway College der Universität London. Von 1983 bis 1989 war er am Institut für Zeitgeschichte in München tätig. Longerich ist ein international bekannter Experte der Holocaustforschung, seine Bücher über die „Politik der Vernichtung“ (1998) und ihre Resonanz in der deutschen Bevölkerung, „Davon haben wir nichts gewusst!“, (2006) sind Standardwerke. Zuletzt erschien seine Biographie Heinrich Himmlers (2008).
Produktinformation
Broschiert: 912 Seiten
Verlag: Pantheon Verlag (27. August 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570551695
ISBN-13: 978-3570551691
Größe und/oder Gewicht:
13,8 x 4,5 x 21,6 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
3.0 von 5 Sternen
16 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
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Es wurde verschiedentlich von Rezensenten bemängelt, dass diese Biographie stark an den Tagebüchern orientiert ist. Ich habe das nicht so empfunden, fand sie im Gegenteil sehr informativ, überschaubar gegliedert und informativ. Sie bietet Einblicke in die Psyche eines Mannes, die verstörend wirken, natürlich besonders vor dem Hintergrund des Wissens um die Folgen einer von ihm aktiv mitbetriebenen Politik.
Dieses Buch erklärt genau, wie und was ein Soziopath ist. Erstaunlich ist dabei, wie sicher sich dieser Joseph Goebbels gefühlt hatte. Er betrachtete wohl Hitler als seine Marionette. Dieser Menschentyp ist immer unter uns, hat meistens sehr viel Erfolg. Besonders im politischen Leben. Heute, genau so wie früher, was wir ja laufend, mit etwas Aufmerksamkeit, genau beobachten können.Feldherren aller Zeiten hatten das selbe Gen der hemmungslosen Selbstüberschätzung!Wer die Geschichte des dritten Reiches verstehen will muss diese Biografie einfach lesen.
Ich kann die Kritik an diesem Buch überhaupt nicht nachvollziehen. Diese Biographie ist absolut gelungen. Durch die Auswertung der Tagebucheinträge gelingt es dem Autor, ein klares und zugleich differenziertes Bild des Agitators zu zeichnen. Im Vergleich zu anderen Biographien ist man aufgrund des vorhandenen, von Göbbels selbst verfassten Materials, nicht auf Spekulationen angewiesen. Das Buch ist uneingeschränkt zu empfehlen!
Ehrlich gesagt kann ich die schlechten Rezensionen zu Peter Longerichs Buch nicht im mindesten nachvollziehen. Der Autor "hangelt" sich keineswegs - wie hier behauptet - an Goebbels Tagebüchern entlang, sondern nutzt diese einmalige Quelle, um durch sie die Sichtweise, das Weltbild des Propagandaministers zu beleuchten. Dabei belässt er dessen Kommentare keineswegs unkommentiert, sondern stellt sie in Kontext zu den wirklichen Hintergründen und ggf. anderen Erinnerungen oder Tagebüchern. Es wäre in Gegenteil sehr verwunderlich, hätte Longerich sich nicht so ausgiebig dieser Quelle bedient.Insgesamt bietet die Biographie einen sehr guten Überblick über die Geschichte der NS-Bewegung, der Innen- und Außenpolitik und vor allem über die Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten, wobei selbstverständlich jeweils Bezug auf die Rolle genommen wird, die Goebbels selbst dabei spielte - oder eben auch manchmal nicht spielte, was wiederum Aufschluss gibt über das ambivalente Verhältnis zwischen ihm und Hitler.Ein weiterer, vom Autor sehr gut beleuchteter Faktor ist der ewige Machtkampf und das permanente Kompetenzgerangel zwischen den Nazi-Größen, was von Hitler bekanntlich sogar bewusst gefördert wurde. Gerade Goebbels war diesbezüglich Spitzenreiter, wenn es z. B. darum ging, Alfred Rosenberg als NS-Ideologen auszuschalten oder Görings Einfluss auf Hitler einzudämmen.Weiterhin ist Longerichs Schreibstil sehr positiv zu bewerten, der zumindest mich gefesselt und in das Geschehen hineinversetzt hat - nicht zuletzt gerade durch die m. E. sehr geschickte Verwendung der Tagebucheinträge an passender Stelle.Ich kann das Buch daher jedem Interessierten, der allerdings eine gewisse Vorkenntnis haben sollte, wärmstens empfehlen. Dies gilt insbesondere für Studenten, die sich in die Machtstruktur des Dritten Reiches einlesen möchten.
Nachdem ich Longerichs Himmler-Biographie mit großem Interesse gelesen habe, schaffte ich mir nach Erscheinen auch gleich seine umfangreiche Goebbels-Biographie an, trotz des (definitiv zu) hohen Preises. Doch ich merkte schnell, daß das Buch eine einzige Enttäuschung ist. Gerade wenn man schon einige Goebbels-Biographien im Regal stehen hat, ist dieses Buch wirklich völlig belanglos und überflüssig, da der Autor sich ohnehin nur an den Goebbels-Tagebücher entlanghangelt. Na danke schön, das kann man auch selbst lesen. Es ist mir ein Rätsel, wie Verlag und Autor dem Leser so etwas zumuten können.
Leider hält sich diese Biographie keineswegs auf dem Niveau, das Longerichs Himmler Biographie hatte. Wenn für einen Organisator wie Himmler die Darstellung eindrucksvoll wirkt, wie Organisationsversuche fehlschlugen und gelangen, ist im Bereich Medien und Kultur eher unbefriedigend, dass Fehlschlagen referiert wird, ohne die sachlichen Gründe abzuwägen. Wenn also etwa Longerich meint, Goebbels habe keine politisch-programmatischen Vorstellungen (S. 687) gehabt, bleibt offen, warum die Übernahme fremder Vorstellungen ihn immer wieder (insbesondere in seinen Bemühungen, seine Stellung in der nationalsozialistischen Hierarchie gegen Konkurrenten auszubauen) in die Irre führte. Wenn Longerich auf Goebbels Narzismus verweist (u. a. in S. 687), lässt er offen, woher die z. T. gigantomanischen (Goebbels soll immer wieder versucht haben, die gesamte Bevölkerung zu beeinflussen) Pläne kamen, die Goebbels durchzusetzen versucht. So wenig Longerichs Goebbels bei der Durchführung seiner Pläne Erfolg hat, so unfehlbar erfasst er - glaubt man Longerich - doch, dass die Bevölkerung seinen Indoktrinierungsversuchen nicht folgt. Sklavisch zitiert Longerich die wechselnden und im wesentlichen mit Hitlers Verhältnis zu Goebbels zusammenhängenden Stimmungen, die Goebbels Tagebuch wiedergibt. Ob nun Hitler oder Goebbels launisch oder unberechenbar waren, diskutiert Longerich nicht. Nahe liegt, Distanzlosigkeit von Goebbels zu vermuten. Wenn das richtig ist, wäre zu vermuten, dass Goebbels Aufschnappen von Prinzipien und deren Ablegen ein dramatisch-komisch-grauenvolles Bild abgegeben hätte. Bei Longerich entsteht aber eigentlich gar kein Bild. Wenn Longerich dann am Ende des Buchs - überwiegend abwertend - die weitere Literatur zu Goebbels bespricht, stellt er - wohl eigentlich nicht überzeugend - dem Nachdenken über das erschreckende Phänomen des Nationalsozialismus ein schlechtes Zeugnis auf.
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